Ich bin in meinem Leben nicht gerade aus der Poleposition gestartet.
Unsere Mutter war eine sehr besorgte Mutter, die um unser Wohlergehen bemüht war und es deshalb niemals versäumte, uns zu bevormunden, uns Vorschriften zu machen, und versuchte, uns ihre Weltsicht aufzudrängen. Unsere Mutter war recht jähzornig, weswegen es oft Prügel setzte.
Unser Vater tat das Gegenteil, ließ uns einfach links liegen und das nicht nur so ein bisschen, sondern wirklich so richtig! Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Vater und ich auch nur einmal ein paar zusammenhängende Sätze gesprochen hätten, die nichts mit dem normalen Tagesablauf zu tun hatten. Wenn er etwas wollte, z. B. dass wir den Müll runter bringen sollten, dann hat er das unserer Mutter gesagt und diese reichte seine Bitte an uns weiter. Es wurde buchstäblich nur das Notwendigste geredet.
Das lag daran, dass mein Vater sich sehnlichst Mädchen gewünscht hatte, nun sind wir aber zwei Jungen geworden, und mit Jungen konnte er nun mal absolut gar nichts anfangen.
Meine Mutter erzählte mir einmal, dass er nach meiner Geburt ins Krankenhaus kam und er sie als Erstes fragte, was es denn geworden sei. Als sie ihm sagte, dass es wieder ein Junge ist, hat er mich noch nicht einmal angeguckt, ich war schon ab diesem Moment völlig uninteressant für ihn. Er hat im wahrsten Sinne des Wortes wieder das Krankenhaus verlassen, ohne seinen Sohn auch nur eines einzigen Blickes gewürdigt zu haben!
Ich war 19 als meine Mutter starb und damit verlor ich den letzten Halt im Leben.
Mit Mitte 20 war ich zum hemmungslosen Alkoholiker herabgesunken und lebte vom Sozialamt. Hättest Du mich damals gekannt, hättest Du mich entweder verachtet oder bemitleidet, andere Gefühle hat man für gewöhnlich nicht übrig für Menschen auf dieser Stufe des Lebens! Noch nicht mal Personen, die sich selbst auf dieser Stufe befinden, sind in der Lage, solche Leute zu lieben. Ich kann mich noch an meine „Freunde“ erinnern, die ich damals hatte. Wir haben uns gegenseitig beklaut und versuchten, uns die Frauen auszuspannen.
Ich weiß, dieses Verhalten ist unterste Schublade, aber diesem Niveau gehörte ich an, und natürlich standen die Menschen, mit denen ich verkehrte, auf einer ähnlichen Stufe wie ich selbst.
Ich bekam nichts auf die Reihe, mein ganzes Leben drehte sich irgendwie nur noch darum, Alkohol und Zigaretten zu besorgen. Das ging buchstäblich so weit, dass der Schnaps aus den Supermärkten gestohlen wurde, und da Zigaretten im Kassenbereich zu entwenden zu risikoreich war, wurden Kippen an Bushaltestellen gesammelt! Wenn ich einen Totalabsturz hatte, habe ich buchstäblich zwei Wochen und länger nichts anderes getan, als zu rauchen und zu trinken. In solchen Zeiten saß ich allein zu Hause, bin ich noch nicht mal ins Bett gegangen, ich schlief einfach im Sessel ein. Sowie ich erwachte, wurde augenblicklich weitergetrunken. Hochprozentiger Schnaps aus Wassergläsern, 2–3 Flaschen täglich war die übliche Menge. Oftmals erlebte ich tagelange Erinnerungslücken. Also: Ich kam irgendwie „zu mir“ und stellte fest, dass es Mittwochabend war. Meine letzte bewusste Erinnerung war am Sonntag gewesen. Ich erblickte volle und leere Schnapsflaschen, die ich zum ersten Mal sah. Also muss ich das Haus verlassen haben – ich hatte keinerlei Erinnerung daran. War ich richtig angezogen? Keine Ahnung! Gekämmt? Unwahrscheinlich! Geduscht? Mit Sicherheit nicht! Bin ich am helllichten Tag durch die Straßen getorkelt? Ich denke schon! Habe ich den Schnaps bezahlt oder gestohlen? Ich vermute Letzteres!
Hätte meine Mutter zu der Zeit noch gelebt, hätte sie der Anblick ihres Sohnes ins Grab gebracht. Niemand hätte zu diesen Zeiten auch nur noch einen Cent auf mich gewettet.
Bei dem ersten Klassentreffen, dem ich nicht beiwohnte, weil die Einladung nicht bis zu mir durchdrang, kursierte dann das Gerücht, dass ich mich zu Tode gesoffen habe.
Damals glaubte ich fest daran, dass ich keine Chancen im Leben hatte, weil ich kein Studium hatte und einem armen Elternhaus entstammte. Ich dachte, den Alkoholismus von meinem Vater geerbt zu haben, und sah mich in jeder Beziehung als Opfer.
Dieser Glaubenssatz bröckelte sehr schnell, als ich begann, mich mit den Lebensgesetzen zu befassen, und ich erkannte, dass z. B. auch ein Bill Gates keinen abgeschlossenen Beruf hat und es viele erfolgreiche Menschen gibt, die in ein eher bescheidenes Elternhaus hineingeboren wurden.
Ich erkannte, dass meine Opfermentalität mir im Wege stand. Dieses Opferdasein verleitet zu Neid und Groll gegenüber den Menschen, denen es besser geht. Aber genau dieser Hass ist dann dafür verantwortlich, dass man im Leben nicht vorankommt.
Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, an dem ich begriff, dass es nicht die Welt ist oder die anderen Menschen, weshalb mein Leben nicht funktionierte, sondern dass es ganz allein an mir und meiner eigenen Einstellung lag. Aufgrund dieser Erkenntnis gelang es mir recht schnell, meine negativen Glaubenssätze zu revidieren.
Als das geschah, wandelte sich mein gesamtes Leben in Windeseile zum Besseren. Ich überwand – ohne jegliche Therapie und Beratung – den Alkoholismus, hörte auf zu rauchen und fing wieder an zu arbeiten. Die Erfolge kamen wie eine Lawine in mein Leben, ich gründete eine eigene Firma, verdiente richtig viel Geld.
Heute lebe ich im Wohlstand, bin gesund und glücklich. In meinen Coachings begegne ich großartigen Menschen, die viel Geld dafür bezahlen, um meine Vorträge zu hören oder sich unter vier Augen beraten zu lassen. Da begegnen mir Politiker, Fernsehstars und Spitzensportler, die damals den Blick abgewendet hätten, wären sie mir auf der Straße begegnet.
Aber das habe ich alles nicht erreicht, weil ich so toll bin, nein, nur aus einem Grunde: Ich habe erkannt, dass man durch sehr einfache Übungen sein Unterbewusstsein sehr schnell von negativen Inhalten befreien kann und dadurch dann automatisch das Leben von negativen Ereignissen befreit wird. Im Grunde war diese Erkenntnis der Strohhalm, an dem ich mich damals mit aller Kraft festhielt.
Ich stehe heute gerne dazu, dass ich nichts Besonderes bin, ich habe keine herausragenden Talente, in Deutsch hatte ich damals meist eine 4 auf dem Zeugnis. Hätten diese Texte kein Lektorat durchlaufen, würdest Du meine Rechtschreibung belächeln. Wie Du siehst, kann man trotzdem ein Bestsellerautor sein! Ich halte mich weder für besonders klug noch clever, aber ich bin stur! Ich habe mich einfach mit Ausdauer an meinen Plan gehalten, die Inhalte meines Unterbewusstseins immer weiter zu verbessern. Das mache ich noch heute und daher weiß ich, dass in Zukunft mein Leben immer noch besser werden muss!
Wenn Du das Ziel hast, Dein Leben dramatisch zu verbessern, dann möchte ich Dich ermutigen, es mir gleichzutun! Es ist wirklich sehr einfach! Wenn ich das geschafft habe, dann schaffst Du das schon lange!